Es gibt eine Reihe von ernst zunehmenden Einwänden gegen Emanzipation als linken Leitbegriff. Manche davon lassen sich entkräften. Andere erfordern eine Neuaneignung, eine gezielte Aufarbeitung von Fehlern der Linken, die sich auch mit diesem Begriff verbinden.
Category: Wissenschaft Revolution
Jul 22
Warum Emanzipation? 3/4 Herrschaft
Umfassende Emanzipation erfordert eine ebenso umfassende Herrschaftskritik. Die Kritik und Analyse von Herrschaftsstrukturen geht dabei vom Großen bis ins Kleine, und hat Konsequenzen auch für das zwischenmenschliche und persönliche Leben.
Jul 22
Warum Emanzipation? 2/4 Gegensätze
Emanzipation verbindet Aspekte linker Politik, die nicht immer leicht zusammen gehen wollen: Utopie und politische Praxis, aktive und passive Befreiung, sowie individuelle und kollektive Ansätze.
Jul 22
Warum Emanzipation? 1/4
Emanzipation hat Geschichte: Der Begriff wurde von Befreiungsbewegungen übernommen, verändert und erweitert. Insbesondere der Feminismus hat ihn in einer Weise beeinflusst, die ihn für die heutige Linke besonders wertvoll macht.
Feb 28
Voraussetzungen und Folgen, Chancen und Gefahren – Zeit für eine ergebnisoffene emanzipatorische Strategiebewertung des Bedingungslosen Grundeinkommens
In der institutionellen und aktivistischen Linken wird zunehmend über das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) gesprochen und geschrieben, und es scheint üblich, dazu klare Stellung zu beziehen. […] Bestimmt wird die Debatte durch überzeugte Verfechter_innen. Sie argumentieren mit beeindruckenden Voraussagen über den Effekt einer solchen radikalen Reform (4) – Voraussagen über eine Zukunft, die nicht ungewisser sein könnte. […]
Jul 21
Macht und Herrschaft: Politik in der Zweiten Moderne
Dieser Theorieteil aus Oliver Schwedes Buch „Räumliche Mobilität in der zweiten Moderne: Freiheit und Zwang bei Standortwahl und Verkehrsverhalten (2013)“ bringt eine herrschaftskritische Sozialtheorie sehr griffig auf den Punkt – und zwar als Grundlage für die Analyse empirischer Forschungsergebnisse. Unglaublich prägnant kritisiert er die Machtblindheit der Sozialtheorien etablierter Politik und Politikwissenschaft (Zweite Moderne, Governance). Schwedes nutzt aber letztlich deren Zeitdiagnose und verbindet sie mit kritischer Sozialtheorie (Theorie des integralen Staates). Sein (Macht-) Analyserahmen ist zwar nicht ausführlich erläutert, aber dafür eben kurz und verständlich – und sozialtheoretisch auf dem neuesten Stand. Zugleich zielt seine Analyse auf klare Ergebnisse für die politische Handlungsfähigkeit kritischer Aktuer_innen. Hut ab.
Dec 07
Macht und Herrschaft: Eine realistische Analyse
Hartwig Schucks umfangreiche Diskussion der neueren anglo-amerikanischen Machttheorien hat nicht ganz das übliche kompakte Format der Texte auf Crill.me, bietet aber ein seltenen und längst überfälligen Einblick in wichtige englischsprachige Debatten – Wichtig vor allem für die (Weiter-) Entwicklung einer herrschaftskritischen Perspektive. Der Text führt u.a. ein in die Kritik des behaviouristischen Machtverständnisses, in die Unterscheidung von “Handlungsmacht” und “Macht über Andere”, und kritisiert diese im Kontext sozialer Wirklichkeit. Darüber hinaus bietet der Text analytisch präzise Anknüpfungspunkte für politische Strategiebildung.
Der Text ist erschienen erschienen in: I. Elbe/S. Ellmers/ J. Eufinger (Hg.): Anonyme Herrschaft. Zur Struktur moderner Machtverhältnisse. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2012
Website der Herausgeber
May 12
Jenseits des Eurozentrismus: Kritische Gesellschaftstheorie postkolonial
Seit einigen Jahren etablieren sich die postcolonial studies (oft übersetzt mit Postkoloniale Theorie) in Deutschland als ein neues Wissensfeld, das sowohl einiges an linken Debatten angestoßen hat, als auch die universitäre Landschaft in Form von neuen Professuren zu verändern beginnt … (ein Beitrag von Alex Winter für CriLL.me)
Feb 20
Situierter Universalismus gegen Rassismus und Eurozentrismus
Ein Text der Berliner Gruppe SPuK (Subversive Philosophie und Kommunismus). Der Text versteht sich als Einwurf in gewisse unsägliche Debatten der 1990er und 2000er Jahre. Die oftmals stark polarisierten Auseinandersetzungen erschöpften sich oft in einem unproduktiven Gegeneinander zwischen kulturrelativistischen und eurozentrischen Positionen (“Post-Modern vs. Anti-Deutsch”). SPuK setzen mit ihrem Plädoyer für einen „Situierten Universalismus“ den oft undifferenzierten Positionen einen reflektierten und auch auf eine antiherrschaftlcihe Praxis bezogenen Versuch des Umgangs mit gesellschaftlichen Widersprüchen entgegen.