Dieser Theorieteil aus Oliver Schwedes Buch „Räumliche Mobilität in der zweiten Moderne: Freiheit und Zwang bei Standortwahl und Verkehrsverhalten (2013)“ bringt eine herrschaftskritische Sozialtheorie sehr griffig auf den Punkt – und zwar als Grundlage für die Analyse empirischer Forschungsergebnisse. Unglaublich prägnant kritisiert er die Machtblindheit der Sozialtheorien etablierter Politik und Politikwissenschaft (Zweite Moderne, Governance). Schwedes nutzt aber letztlich deren Zeitdiagnose und verbindet sie mit kritischer Sozialtheorie (Theorie des integralen Staates). Sein (Macht-) Analyserahmen ist zwar nicht ausführlich erläutert, aber dafür eben kurz und verständlich – und sozialtheoretisch auf dem neuesten Stand. Zugleich zielt seine Analyse auf klare Ergebnisse für die politische Handlungsfähigkeit kritischer Aktuer_innen. Hut ab.
Tag: Macht
Dec 07
Macht und Herrschaft: Eine realistische Analyse
Hartwig Schucks umfangreiche Diskussion der neueren anglo-amerikanischen Machttheorien hat nicht ganz das übliche kompakte Format der Texte auf Crill.me, bietet aber ein seltenen und längst überfälligen Einblick in wichtige englischsprachige Debatten – Wichtig vor allem für die (Weiter-) Entwicklung einer herrschaftskritischen Perspektive. Der Text führt u.a. ein in die Kritik des behaviouristischen Machtverständnisses, in die Unterscheidung von “Handlungsmacht” und “Macht über Andere”, und kritisiert diese im Kontext sozialer Wirklichkeit. Darüber hinaus bietet der Text analytisch präzise Anknüpfungspunkte für politische Strategiebildung.
Der Text ist erschienen erschienen in: I. Elbe/S. Ellmers/ J. Eufinger (Hg.): Anonyme Herrschaft. Zur Struktur moderner Machtverhältnisse. Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster 2012
Website der Herausgeber